Generation Putin
Mein Russland-Buch –
25 Jahre nach dem Untergang der Sowjetunion: ein gespaltenes Land, eine zerrissene Generation
Am 12. September 2016 ist mein Buch „Generation Putin – Das neue Russland verstehen“ bei der DVA München erschienen. Es erzählt die Geschichte sechs junger Russen, die 1991 geboren wurden, in dem Jahr des Zerfalls der Sowjetunion.
Marat plagt unstillbares Fernweh. Lena träumt von einer Karriere in der Politik und wünscht sich, dass Putin niemals stürzt. Wera sucht in Kiew einen anderen Weg. Alexander sitzt im Rollstuhl und kämpft für ein selbständiges Leben. Sie alle gehören zur „Generation Putin“, sind Kinder des derzeitigen Systems. Wie viele junge Russen sind sie hin- und hergerissen, zwischen Ost und West, zwischen der Sehnsucht nach einem starken Führer und dem Traum von einem anderen, einem freien Leben.
In ihren Lebensläufen spiegelt sich die Geschichte des größten Flächenstaates der Erde im vergangenen Vierteljahrhundert: Not und Wirren in den neunziger Jahren, die erbittert geführten Kriege in der abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien, Wladimir Putins Aufstieg und der Wirtschaftsboom, das Aufkommen der Protestbewegung gegen Putins Rückkehr auf den Präsidentensessel und ihr Scheitern, der Krieg in der Ukraine und die zunehmende Konfrontation mit dem Westen. Für die 1991 Geborenen ist Michail Gorbatschow eine Gestalt aus den Nebeln der Vergangenheit, ihre Erinnerung an die Präsidentschaft Jelzins nur schemenhaft. Sie sind aufgewachsen in dem Russland, das Jelzins Nachfolger Wladimir Putin seit seinem Amtsantritt in der Neujahrsnacht 2000 geformt hat. Sie sind die »Generation Putin«.
Das Buch ist die Fortschreibung einer Reportage („Putins ungezogene Kinder“), die ich im Jahr 2012 für den SPIEGEL geschrieben habe. Seitdem habe ich die Protagonisten begleitet.
Putins Kindern kann niemand mehr Ideale vorschreiben, sie können selbst wählen, so unterschiedlich sie auch sein mögen. Manche träumen von Demokratie und freier Presse. Von einer Karriere als Politikerin oder Modejournalistin.Von einem selbstbestimmten Leben.Von Respekt durch das Ausland. Andere hoffen auch auf die Auferstehung ihrer Heimat als mächtiges Imperium, von einem nationalistischen Russland. Diese Generation hat viele Facetten, und darin hat sie mit Gleichaltrigen im Westen mehr gemein als mit den eigenen Eltern. Offen ist, ob sie auch die Kraft hat, mit dem seit den Zaren geltenden Paradigma zu brechen und das Land von unten zu verändern. Und, wichtiger noch: Will sie das überhaupt?
Sie können das Buch hier bei der DVA bestellen, oder bei Amazon.
Eine Leseprobe aus dem Buch finden Sie hier.
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